ISO 45001: 2018 – Eine lang ersehnte Norm

Die ISO 45001 ist die erste internationale Norm für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz.

Die ISO 45001: 2018, ein Referenzsystem mit doppeltem Verwendungszweck, umfasst die Anforderungen für die Einführung von Managementsystemen für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz (SMSST) sowie Leitlinien für deren Anwendung.

Diese Norm bietet einen einheitlichen und klaren Rahmen für alle Organisationen, die ihre Leistungen im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit verbessern wollen.

Die Neuerungen der ISO 45001: 2018 in 12 Kernpunkten

1- Die Übernahme der HLS-Struktur

Die ISO 45001 übernimmt die Struktur mit zehn Kapiteln „High Level Structure: (HLS)“, die die Integration mit den Normen ISO 9001: 2015 und ISO 14001: 2015 erleichtern soll.

2- Präzisere Definitionen und neue Begriffe

Die ISO 45001 bringt eine ganze Reihe neuer und überarbeiteter Definitionen mit sich: Effektivität, Outsourcing, Partizipation, Kooperation, dokumentierte Informationen, externer Beteiligter, …

3- Die Berücksichtigung des Kontextes der Organisation

Die Organisation muss die bedeutenden internen und externen Aspekte kennen, die ihr Arbeitsumfeld und ihre Organisation günstig oder ungünstig beeinflussen können.

4- Die Hervorhebung der Rolle der Arbeitnehmer und anderer interessierter Parteien

Die relevanten internen und externen interessierten Parteien der Organisation müssen ermittelt und ihre Bedürfnisse und Erwartungen als Anforderungen berücksichtigt werden, die das Managementsystem für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit (SMSST) erfüllen muss.

5- Der Anwendungsbereich des WSIS ist nun evolutiv

Der Anwendungsbereich des SMSV muss sich entsprechend den Veränderungen des Kontexts, der relevanten interessierten Parteien und der ausgelagerten Aktivitäten weiterentwickeln.

6- Die Führung und die Arbeitsschutzkultur im Mittelpunkt des Arbeitsschutzprozesses.

Ein freiwilliger Schritt, der das starke Engagement der Geschäftsleitung voraussetzt. Gemäß der Norm übernimmt das Management die volle Verantwortung für die Wirksamkeit des SMSST (11Anforderungen…) zugunsten des partizipativen Ansatzes und der Förderung der Präventionskultur.

7- Anhörung und Beteiligung der Arbeitnehmer: Begriffe, die in allen Kapiteln mehrfach vorkommen

Die Anforderungen an die Anhörung und Beteiligung der Arbeitnehmer (Führungskräfte und nicht leitende Angestellte) sind sehr detailliert, insbesondere in Bezug auf die Festlegung und Umsetzung des SMSST, die Anhörung zum Informationsrückfluss und ihre Beteiligung an der Entscheidungsfindung.

8- Identifizierung und Bewertung von Risiken und Chancen in Bezug auf das SMSST

Ausgehend vom allgemeinen Kontext der Organisation und den Anforderungen der interessierten Parteien muss die Organisation die Risiken und Chancen für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit und das SMSST ermitteln und bewerten. Anschließend muss sie die Maßnahmen festlegen, die sie zur Beherrschung und Verringerung ihrer Risiken und zur Förderung ihrer Chancen umsetzen muss.

9- Operative Planung und Kontrolle: noch höhere Anforderungen.

Im Kapitel Betriebliche Planung und Kontrolle tauchen mehrere neue Begriffe mit mehr Anforderungen auf: Anforderungen, die sowohl innerbetriebliche als auch überbetriebliche Arbeitsstätten, die Hierarchie der Präventionsmaßnahmen, die Steuerung von Veränderungen, Einkauf, Lieferanten und Outsourcing betreffen.

10- Leistungsbewertung und Konformitätsbewertung

Die Organisation muss die Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung der Leistung festlegen und durchführen, um ihre Konformität mit den gesetzlichen Anforderungen und anderen geltenden Anforderungen zu bewerten.

11- Die Überprüfung der Inputs für die Managementbewertung

Bei der Managementbewertung werden alle Entwicklungen der Norm berücksichtigt: Kontext, Bedürfnisse und Erwartungen der interessierten Parteien, Risiken und Chancen, Beteiligung und Anhörung der Arbeitnehmer usw.

12- Unerwünschte Ereignisse, Nichtkonformitäten und Korrekturmaßnahmen

Die Organisation muss auf Vorfälle und Nichtkonformitäten reagieren, eine Bewertung und Analyse der Vorfälle mit den Arbeitnehmern durchführen und dabei relevante interessierte Parteien einbeziehen. Sie muss außerdem die Effektivität/Wirksamkeit aller durchgeführten Maßnahmen überprüfen.

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